Nestschutz – Hat ein Neugeborenes eine eigene Immunabwehr?

Nestschutz - Was ist das eigentlich?
Nestschutz – Was ist das eigentlich?

Das Baby befindet sich 9 Monate in der Mutter, wo es alles bekommt was es zum Leben braucht. Das gilt für die Nahrung, für Blut, für Sauerstoff, für eigentlich alles. Mit dabei ist aber auch etwas sehr Wichtiges: Antikörper – und diese braucht es auch dringend. Kaum ist das Baby auf der Welt, wird es nicht nur von jeder Menge Eindrücke „überrumpelt“, sondern befindet sich auch in der Gegenwart von jeder Menge Bakterien, Keimen und Viren. Da stellt sich die Frage: Wie ist das Neugeborene dagegen geschützt? Kann das Neugeborene krank werden?

Der eine oder andere wird sicherlich schon mal den Begriff Nestschutz gehört haben. Mit dem Begriff Nestschutz bezeichnet man die von der Mutter an das Neugeborene übertragenen Abwehrkräfte. Tatsächlich ersetzt dabei die Mutter das nicht vorhandene Immunsystem des Kindes. Mit ein Grund, warum der Nestschutz auch Leih-Immunität genannt wird. Der Nestschutz umfasst übrigens nicht nur eine Antikörper für z.B. einen Schnupfen, sondern auch erheblich Krankheiten, gegen die die Mutter z.B. geimpft ist.

Ab dem Moment ab dem die Nabelschnur gekappt worden ist, besteht keine Verbindung mehr zur Mutter und es werden keine Antikörper mehr mit dem Blut in den Organismus des Babys übergeben. Die einzige Möglichkeit das Neugeborene jetzt noch mit Abwehrkräften, ist es zu stillen oder es zu impfen. Durch das Stillen erhalten Kinder wichtige Stoffe, die die Darmflora stabilisieren und damit gleichzeitig Infektionen verhindern können. Dies ist mit einer der Gründe, warum Still-Kinder seltener krank werden.

Quasi parallel zum stillen und der damit einhergehenden Antikörperversorgung beginnt aber auch das Neugeborene sofort damit, eine eigene Immunabwehr aufzubauen. Dies geschieht jeden Tag und wird immer weiter fortgesetzt. Immerhin hat es nun viele Kontakte und ist damit mit ziemlich vielen Keimen umgeben. Der Aufbau einer eigenen Immunabwehr ist nicht von heute auf Morgen abgeschlossen. Bis ein Immunsystem voll ausgebildet ist, können Jahre vergehen.

Ihr werdet euch sicherlich fragen: Wie umfassend ist denn eigentlich der Nestschutz? Ist mein Baby die erste Zeit gegen alle Krankheiten geschützt?

Leider ist dem nicht so. Denn wie bereits gesagt, erhält das Baby die Antikörper der Mutter als Nestschutz. Wurde die Mutter als Kind z.B. nicht gegen Masern geschützt, dann erhält auch das Baby keinen Schutz gegen Masern. Aber auch dort gibt es wieder Ausnahmen: Einige Krankheiten kann das Baby auch bekommen, wenn die Mutter dagegen geimpft wurde oder gegen diese Krankheit bereits Antikörper hat. Dies gilt zum Beispiel für Keuchhusten oder Scharlarch oder bestimmte Grippeviren. Dies ist mit einer der Gründe, warum Babys etwa ab dem zweiten bis dritten Monat selbst gegen die eine oder andere Krankheit (eben z.B. Keuchhusten) geimpft werden.

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